Marcel Reich-Ranicki war ein deutscher Literaturkritiker und Publizist. Er wurde am 2. Juni 1920 in Włocławek, Polen, geboren und starb am 18. September 2013 in Frankfurt am Main, Deutschland.
Reich-Ranicki wuchs in einer jüdischen Familie auf und erlebte die Gräueltaten des Holocausts. Er war selbst im Warschauer Ghetto interniert und überlebte später im Konzentrationslager Majdanek. Nach dem Krieg lebte er zunächst in Polen, emigrierte jedoch 1958 in die Bundesrepublik Deutschland.
In Deutschland erlangte er Bekanntheit als Literaturkritiker. Von 1973 bis 1988 war er Literaturchef des renommierten Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Zudem wirkte er als Juror in verschiedenen Literaturpreis-Jurys, wie beispielsweise dem renommierten Büchner-Preis.
Reich-Ranicki war bekannt für seine kontroverse und manchmal scharfe Kritik, die er in zahlreichen Publikationen, Radio- und Fernsehsendungen äußerte. Er setzte sich vor allem für deutsche Literatur ein und förderte junge Talente.
Seine bekannteste TV-Sendung war "Das Literarische Quartett", die von 1988 bis 2001 ausgestrahlt wurde. Dort diskutierte er mit anderen Literaturkritikern über aktuelle Bücher.
Marcel Reich-Ranicki erhielt für sein Lebenswerk zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den Deutschen Fernsehpreis. Er gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der deutschen Literaturkritik und hat das öffentliche Literaturverständnis in Deutschland maßgeblich geprägt.
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